Den außergewöhnlichen Rasta-Look sowie die ungarischen Hirtenhund-Wurzeln hat dieser pfiffige Vierbeiner mit dem deutlich größeren Komondor gemeinsam. Mittlerweile haben beide Rassen auch außerhalb Ungarns zahlreiche Fans gefunden. Wer sich für einen Puli als tierischen Mitbewohner interessiert, sollte jedoch bedenken, dass die robusten Naturburschen viel Beschäftigung und Bewegung bei Wind und Wetter benötigen.
Die Ähnlichkeit mit dem Komondor trügt nicht: Wie die Ahnen des optisch großen Bruders kamen vermutlich auch die Vorfahren des Puli vor über 1000 Jahren mit den Magyaren, einem Nomadenvolk aus Asien, nach Ungarn. Die Wurzeln der Rasse werden in Tibet vermutet, worauf auch eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Tibet Terrier schließen lässt. Die Hunde wurden zum Schutz und Hüten der Herden eingesetzt. Über die Jahre wurden sie aufgrund ihrer Belastbarkeit gezüchtet und setzten sich schon bald auch in anderen Ländern durch. Heutzutage ist der Puli an das Leben in der Stadt ebenso angepasst wie an das Arbeiten und Leben auf dem Land.
Der Puli ist durch sein Fell, das sein Markenzeichen ist, leicht zu erkennen – lange Zotten, die manchmal bis zum Boden reichen. Diese können schwarz, schwarz mit leichten rostroten Nuancen, weiß oder in verschiedenen Abschattierungen von Grau sowie bernsteinfarben mit deutlicher schwarz gezeichneter Schauze sein. An Kopf und Beinen sind sie mit bis zu 12 cm Länge relativ kurz, an der Kruppe sowie an der Hinterseite der Oberschenkel mit bis zu 30 cm am längsten.
Ihr charakteristisches Fell entwickelt sich erst nach drei Jahren voll, das Fell von Junghunden braucht jedoch zusätzliche Pflege. Wenn Sie keinen Hund mit Fellschnüren wünschen, kann das Fell kurz gestutzt werden. Waschen Sie Hunde dieser Rasse nur im Sommer, da es Tage dauern kann, bis ihr Fell vollständig getrocknet ist!
Pulis sind lebhaft und munter und bauen meist eine enge Beziehung zu einem Familienmitglied auf. Sie sind freundlich, kündigen aber Besucher an der Tür an und können diesen gegenüber etwas reserviert sein. Pulis können stur sein, lernen beim Training aber schnell. Da die Hunde sehr lernfähig und aufmerksam sind, gibt es bei der Erziehung meist keine Schwierigkeiten. Loben Sie Ihren Vierbeiner nach verrichteten Aufgaben ausgiebig, denn er schätzt es sehr, wenn er hierfür Anerkennung bekommt. Bedenken Sie, dass ein Puli, um die guten Seiten seines Charakters zeigen zu können, eine angemessene Beschäftigung und ausreichend Auslastung braucht. Durch Langweile bedingte Verhaltensauffälligkeiten lassen sich auch durch die beste Erziehung nicht wettmachen.
Überlegen Sie sich vor der Anschaffung auch, wie Sie die Betreuung Ihres kleinen Wuschelkopfs im Krankheitsfall oder in Urlaubszeiten regeln. Der Puli ist einerseits gerne in seinem Revier, andererseits hängt er sehr an seinen Bezugspersonen und ist ein tierisch guter Begleiter für einen Wanderurlaub. Mittlerweile sind wohlerzogene Vierbeiner in zahlreichen Hotels willkommene Gäste. Wenn Sie in der Stadt leben, sollten Sie Abstand vom Einzug eines Puli nehmen. Zwar würde sich sicher mancher Vertreter der Rasse auch notgedrungen mit der Stadt zufriedengeben, doch ein Puli gehört als waschechter Naturbursche aufs Land – am besten steht ihm hier ein großes Grundstück zum Bewachen zur Verfügung, auf dem er auch seiner Bellfreudigkeit nachgeben kann, ohne dass es gleich den Nachbarn stört.